M a l a r i a
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Malaria, Paludismus
Allgemeines über Malaria (auch Sumpffieber, Wechselfieber genannt)
- Es gibt vier wesentliche Arten der Malaria, Malaria tropica (Erreger Plasmodium
falsiparum), Malaria ovale, Malaria vivax (tertianae) und
Malaria quartana.
In der Küstenregion von Westafrika ist die Malaria tropica verbreitet.
Die weiblichen Moskitos saugen Blut bei einer infizierten Person, welches in den
Blutkörperchen die Gametozyten (Parasiten) enthält.
Die Gametozyten entwickeln sich geschlechtlich im Darm der Anopheles zu Sporozoiten,
welche durch die Darmwand in die Speicheldrüse der Mücke gelangen.
Bei der folgenden Blutmahlzeit der Anopheles an einem Menschen wird durch den Speichel
die Blutgerinnung verhindert und gleichzeitig mit den eindringenden Sporozoiten
die Krankheit in den Blutkreislauf gebracht.
Prophylaxe
- Um Ihnen den Aufenthalt möglichst angenehm zu gestalten empfehlen
wir Ihnen eine Prophylaxe mit Nivaquine® (100mg/Tag Chloroquin)
und Paludrine® (1 Tablette zweimal pro Woche). Die Prophylaxe sollte vom
ersten Tag an erfolgen und weitere 30 Tage nach der Rückkehr
durchgeführt werden.
- Es ist zu berücksichtigen, dass es keine hundertprozentige Prophylaxe gibt.
Es besteht immer die Möglichkeit trotz Prophylaxe an Malaria zu erkranken.
Die Inkubationszeit beträgt 7 - 12 Tage.
Falls Sie nach Ihrer Rückkehr Malariasymptome
(Fieber, Kopfschmerzen, Durchfall, Gelenkschmerzen, eines davon genügt)
feststellen, melden Sie
sich unbedingt bei einem Tropenarzt oder direkt in einem Tropeninstitut.
Nichtspezialisten verkennen meistens die Symptome.
- Schützen Sie sich gut gegen die Stiche der weiblichen
Anopheles-Mücke ab Beginn der Dämmerung durch
langärmlige Kleider und einen guten Repellent.
ExoPic8®, Liposomale Lotion von Spirig (CH-4622 Egerkingen, Schweiz)
oder Autan®.
- Schlafen Sie nachts immer unter einem Mückennetz, fast
überall vorhanden, kann aber auch in Bénin gekauft werden.
- Citronel Lotion, eine wohlriechende Essenz aus
Citronel Gras, bietet sich ebenfalls als Repellent an, es wird lokal verkauft.
Citronel Tee in grösseren Mengen genossen soll ebenfalls
präventiv wirken.
Therapie
- Im Falle, dass Sie doch infiziert werden, bietet sich zur Therapie
das Medikament Coartem® von
Novartis
an (in CH unter dem Label Riamet® zu finden),
das in Cotonou in jeder Apotheke erhältlich ist (ca. 3'000 FCFA /8 Tabletten,
5000 FCFA /16 Tabletten).
Auf Reisen ins Landesinnere sollte das Medikament präventiv mitgenommen werden.
Vorsicht, die Packungen in CH enthalten 24 Tabletten, hier in Cotonou sind
sowohl Kinderdosierungen (mit 8 Tabletten) und solche mit 16 Tabletten im Handel.
Leider ist selbst den Apothekern häufig nicht klar, dass sie eine Kinderdosierung
verkaufen.
In der folgenden Tabelle die Einnahmevorschriften gemäss Beipackzettel
in etwas übersichtlicherer Darstellung.
Leider sind sie auf dem offiziellen Beipackzettel etwas unübersichtlich beschrieben.
Coartem/Riamet
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Anzahl Tabletten
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Beginn
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nach 8 h*)
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nach 24 h*)
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nach 48 h*)
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total
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Bei Verschreibung eines Arztes :
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Kinder 05 - 14 kg
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1
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1
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1
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1
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4
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Kinder 15 - 24 kg
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2
|
2
|
2
|
2
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8
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Kinder 25 - 34 kg
|
3
|
3
|
3
|
3
|
12
|
Erwachsene
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4
|
4
|
4
|
4
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16
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In Fällen von Multiresistenz und bei Automedikation (falls kein Arzt
zur Verfügung steht :
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Beginn
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nach *) 8 h
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nach *) 12 + 24 h
|
nach *) 36 + 48 h
|
total
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Kinder 05 - 14 kg
|
1
|
1
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1 + 1
|
1 + 1
|
6
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Kinder 15 - 24 kg
|
2
|
2
|
2 + 2
|
2 + 2
|
12
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Kinder 25 - 34 kg
|
3
|
3
|
3 + 3
|
3 + 3
|
18
|
Erwachsene
|
4
|
4
|
4 + 4
|
4 + 4
|
24
|
*) Anzahl der Stunden jeweilen nach Beginn der ersten Einnahme (Initialdosis)
gerechnet
|
- Vor dem Beginn einer Therapie sollte nach Möglichkeit ein Malariatest
gemacht oder mit einem lokalen Arzt gesprochen werden.
- Neu im Handel ist auch
Malarone®, wir
haben schon von guten Erfahrungen mit diesem Medikament gehört. Leider
wird auch dieses Medikament schon häufig zur Prophylaxe verordnet, was
gelegentlich wieder zu einer Reduktion der Wirksamkeit führen kann.
Wir empfehlen Malarone nur zur Therapie einzusetzen.
- Falls Sie weitere Medikamente zu sich nehmen, informieren Sie sich
unbedingt bei einem der Tropeninstitute bezüglich der Nebenwirkungen
in Zusammenhang mit Malariatherapie.
- Harte Medikamente wie Lariam® von
Roche oder Halfan® (ca. 5'000 FCFA) von
SmthKlineBeecham sollten nur als Therapiemittel und nicht zur
Prophylaxe genommen werden, es zeigen sich ohnehin schon Resistenzen bei
den Malariamücken.
Information über Mefloquin (Lariam®), Diabetes und
Blutgerinnung (vom 04.06.02) findet man unter
Gesundes Reisen des BNI
In der letzten Zeit sind in der Presse (Spiegel) Meldungen über verschiedene
Nebenwirkungen (schwere Depressionen etc.) von Lariam aufgetaucht. Bitte
informieren Sie sich vor der Einnahme ausführlich über dieses
Medikament.
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W ei t e r e s
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Weitere Empfehlungen
- Die Wasserversorgung ist, entgegen vielen anderen Auskünften,
in allen grösseren Orten des Landes gewährleistet.
Mineralwasser wird überall verkauft, aber auch
gewöhnliches Stadt-Wassser ist in der Regel gut aufbereitet.
- Obst : Lassen Sie sich nicht die Freude an den Ferien verderben, durch den
Verzicht auf die köstlichen Mangos, Ananas, Chap-chap (Corossol - Stachelannone)
und natürlich Bananen, Orangen und Mandarinen.
- Gemüse und Salate können in den grossen
Restaurants bedenkenlos genossen werden. Salate werden im allgemeinen
vor der Zubereitung mit Kaliumpermanganat gewaschen.
- Glace, Eis wird hier von ambulanten Verkäufern auf Velos vertrieben.
Es handelt sich in der Regel um Fanmilk, kommt aus einer Fabrik in Togo und
ist in kleine Plastiktüten verpackt. Abgesehen davon, dass es meist nicht mehr gefroren,
sondern nur cremig ist, haben wir noch nichts negatives darüber gehört.
Die Glace, das Speiseeis im Jardin Helvetia wird jeweilen
aus frischen Früchten (Mango, Ananas, Chap-chap, Papaya etc.) hergestellt und
kann problemlos genossen werden.
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